Leistungsübersicht

Frauenheilkunde

Frauen ab dem 20. Lebensjahr haben Anspruch auf eine jährliche frauenärztliche Vorsorgeuntersuchung, um Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs oder andere Veränderungen am Genitale zu erkennen. Hierfür wird bei der gynäkologischen Untersuchung mit Hilfe einer Bürste Zellmaterial vom Muttermund und Gebärmutterhals entnommen. Ab 35 Lebensjahren wird diese Untersuchung vom HPV-Test ergänzt (Ko-Test) und bei unauffälligem Testergebnis nach 3 Jahren wiederholt. Der HPV-Test überprüft, ob aktuell eine Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus vorliegt, welches das Risiko für Veränderungen an Muttermund und Gebärmutterhals erhöht. Junge Frauen sind oft schon dagegen geimpft worden.


Mindestens ab dem 30. Lebensjahr wird auch die Brust untersucht und eine Anleitung zur Selbstuntersuchung gegeben. Vom 50. bis 70. Lebensjahr gehört zum gynäkologischen Früherkennungsprogramm eine Mammographie, die alle zwei Jahre empfohlen wird. Hierzu bekommen die Frauen eine schriftliche Einladung per Post.

Bei Bedarf kann in die gynäkologische Untersuchung auch die Kolposkopie mit einbezogen werden. Die Kolposkopie bezeichnet Betrachtung des Gebärmuttermundes (Portio) und der Scheide (Vulva und Vagina) unter Lupenvergrößerung. So kann die Scheide und der Muttermund in starker Vergrößerung beurteilt werden.

Sollte sich in dem genommenen Abstrich vom Gebärmutterhals eine Auffälligkeit zeigen, werden die Frauen von uns informiert, beraten und wenn nötig weitere Untersuchungen eingeleitet.

Bei Beschwerden oder auffälligen Befunden kann ein Ultraschall des weiblichen Genitale und der Brust durchgeführt werden. Hierbei können die inneren weiblichen Organe und das Gewebe der Brust beurteilt werden.

Zusätzlich besteht der Anspruch auf die Darmkrebsvorsorge im Alter von 50-55 Lebensjahren. Hierzu gehört die Tastuntersuchung des Enddarmes und die Durchführung eines Stuhltestes auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl. Ab dem 55. Lebensjahr können die Versicherten zwischen zwei Angeboten wählen. Zum einen gibt es die Darmspiegelung (Koloskopie), die von entsprechend spezialisierten FachärztInnen durchgeführt wird. Innerhalb von zehn Jahren, so die Empfehlung, sollte sie wiederholt werden. Alternativ kann weiter alle zwei Jahre der o.g. Stuhltest durchgeführt werden.

Im Rahmen der Mädchensprechstunde geht es zunächst einmal um das erste Kennenlernen. In einem offenen Gespräch können beispielsweise Fragen zu der körperlichen Entwicklung in der Pubertät, der Regelblutung, der Sexualität und Verhütung beantwortet werden. Anschließend wird die gynäkologische Vorsorge erklärt und eine individuelle Beratung durchgeführt. Bei der ersten Vorstellung findet meist noch keine Untersuchung statt, es sei denn, es ist gewünscht oder medizinisch empfohlen. Aber natürlich immer nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis unserer jungen Patientinnen! Hierbei wird besonders behutsam vorgegangen und jeder Schritt genau erklärt. Gerne kann zum Gespräch eine Begleitperson mitgebracht werden (Mutter, Freundin, Freund).

Jede Frau ist anders. Und so muss auch für jede Frau die geeignete Methode der Verhütung gefunden werden.

Die Wahl des Verhütungsmittels hängt von vielen Faktoren ab wie beispielsweise der nötigen Verhütungssicherheit, möglichen individuellen Risikofaktoren der Frau, Handhabung und gewünschten Dauer der Verhütung. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Beratung wichtig!

Hier eine vereinfachte Übersicht zu Verhütungsformen:

Nicht-hormonelle Verhütung: Hier kommen Methoden in Frage wie Kupfer-Spirale, Kondom, Diaphragma oder Zyklusmonitoring.

Hormonelle Verhütung: Es gibt mittlerweile diverse Produkte wie die „Pille“ in verschiedenster Ausführung, die Hormonspirale, den Vaginalring, die Depot-Spritze, das Hormonimplantat oder das Verhütungspflaster.

Dauerhafte Verhütung: Bei sicher abgeschlossener Familienplanung kann eine Sterilisation der Frau oder des Mannes durchgeführt werden.

Wir beraten Sie gerne, um die für Sie beste, nebenwirkungsärmste und sicherste Methode zu finden.

In der Zeit rund um das 50. Lebensjahr verändert sich die Hormonproduktion der Eierstöcke und es können eine Reihe von Symptomen auftreten, die als mehr oder weniger belastend empfunden werden. Zunächst kann es zu Blutungsstörungen, verkürzten oder verlängerten Zyklen kommen bis die Periode dann schließlich ganz ausbleibt. Oft zeigen sich Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, reduzierte Libido oder auch Scheidentrockenheit.

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung ist grundsätzlich hilfreich. Dennoch kann in manchen Fällen auch eine medikamentöse Behandlung in Form von nicht-hormonellen wie pflanzlichen Präparaten oder eine hormonelle Therapie sinnvoll sein.

Dies ist immer eine sehr individuelle Entscheidung!

Das PCO-Syndrom ist eine Stoffwechselstörung, die sich durch verschiedene Symptome äußern kann. Oft leiden die jungen Mädchen oder Frauen unter Gewichtsproblemen, Störungen des Zyklus und auffälliger Körperbehaarung durch ein hormonelles Ungleichgewicht. Die Abklärung erfolgt durch Untersuchungen des Blutes hinsichtlich der Hormone und des Zuckerstoffwechsels. Die Behandlung ist vielseitig und beinhaltet die Gewichtsreduktion wie auch gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie.

Im Falle der Diagnose einer Krebserkrankung ist es uns ein besonderes Anliegen unsere Patientinnen während und nach deren Primärbehandlung (z.B. Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) sorgfältig und umfassend zu betreuen. Zur Nachsorge gehören die regelmäßigen Untersuchungen entsprechend den Empfehlungen der geltenden Leitlinien und Empfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie.
Diese finden in den ersten 3 Jahren in dreimonatigen, in den Jahren 4 und 5 in sechsmonatigen Intervallen und im Anschluss jährlich statt.

Dieser Zeitplan gilt nur für symptomfreie Patientinnen. Stellen Frauen selbst Veränderungen fest oder treten Beschwerden auf, sollten sie sofort einen Termin bei ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt vereinbaren.

Zusätzlich nehmen wir am Disease-Management-Programm Brustkrebs (DMP Mammakarzinom) der Krankenkassen teil.

Körperliches und seelisches Leiden lassen sich häufig kaum trennen, oft bestehen sogar Wechselwirkungen. Es ist wichtig, der Psyche im Gespräch ausreichend Raum zu geben und den Menschen als Ganzes zu sehen. So lassen sich Krankheitswahrnehmung und Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die eigenen Ressourcen stärken.

Im Kindesalter bekommen viele ihre Grundimmunisierung durch die empfohlenen Impfungen. Mit den Jahren können sich die Empfehlungen ändern oder es kommen neue hinzu, wie vor einigen Jahren die Impfung der jungen Mädchen gegen das HP-Virus oder aktuell die Impfung gegen COVID 19. Daher ist eine Überprüfung des Impfausweises sinnvoll, vor allem bei Planung oder Eintreten einer Schwangerschaft.

Geburtshilfe

Anhand der letzten Periode und mit Hilfe des ersten Ultraschalls wird das Schwangerschaftsalter ermittelt. Hier kann es auch zu Überraschungen kommen, zum Beispiel bei Zwillingsschwangerschaften.

Die Mutterschaftsrichtlinien geben vor, zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft welche Untersuchung durchgeführt werden kann. Hierzu gehören beispielsweise regelmäßige Kontrollen des mütterlichen Gewichts, Urins und Blutdrucks. Natürlich kommen im Verlauf einer Schwangerschaft immer wieder neue Fragen auf, oder es gibt Beschwerden, die behandelt werden müssen. Dies ist genauso Inhalt der Vorsorge und kann sowohl durch ÄrztInnen als auch durch Hebammen erfolgen.

Manche Fragen stellen werdende Mütter am liebsten ihrer Hebamme, weshalb unsere Frauenarztpraxis dafür Raum geben möchte mittels einer eigenen Hebammensprechstunde. Neben Vorsorgeuntersuchung und Beratung können in bestimmten Fällen auch Behandlungen mittels Akupunktur und Taping durchgeführt werden. Ein Flyer gibt hierzu nähere Informationen.

Alle Frauen bekommen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes. Sollten sich hier Auffälligkeiten zeigen, werden weitere Untersuchungen eingeleitet. In manchen Fällen ist eine Behandlung in Form einer Ernährungsumstellung oder einer Insulintherapie nötig.

Bestimmte mütterliche Erkrankungen können ein Risiko für die Schwangerschaft ergeben, oder es ergeben sich aus dem Schwangerschaftsverlauf Besonderheiten, die eine Schwangerschaft zur Risikoschwangerschaft machen. Hier kann eine engmaschigere Betreuung nötig sein oder die Miteinbeziehung anderer FachärztInnen. Dennoch ist eine Schwangerschaft in erster Linie etwas Schönes und keine Krankheit!

Die Mutterschaftsrichtlinien sehen drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft vor. Diese drei Untersuchungen werden auf die drei Drittel der Schwangerschaft verteilt und finden in definierten Zeiträumen statt. Je nach Schwangerschaftsverlauf können aus medizinischer Sicht weitere Untersuchungen nötig werden. Dies wird mit der werdenden Mutter kommuniziert und bei der Terminplanung berücksichtigt.

In den letzten Wochen der Schwangerschaft wird die Kardiotokografie (kurz: CTG) eingesetzt. Sie dokumentiert den Herzschlag des ungeborenen Kindes und eventuelle Wehen.

Bestimmte Infektionen können den Schwangerschaftsverlauf negativ beeinflussen, weshalb die Mutterschaftsvorsorge eine entsprechende Diagnostik vorsieht. Vielen ist beispielsweise die Testung auf Röteln-Immunität bekannt. Es gibt auch Erreger, deren Bestimmung sinnvoll sein kann, obwohl dies nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge ist. Eine Beratung zu diesem Thema erfolgt beim Vorsorgetermin.

Individuelle Gesundheitsleistungen

Einige Leistungen, die unsere Praxis anbietet, sind sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (kurz: IGeL). Das bedeutet, dass die Krankenkassen nicht für die Kosten aufkommen müssen. Die PatientInnen erhalten eine Rechnung und tragen die Kosten selber. Die Abrechnung richtet sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Vor der Durchführung wird ein Behandlungsvertrag geschlossen, in dem auch der Betrag genannt ist, sodass im Vorfeld klar ist, welche Kosten zu erwarten sind. Wir bieten an:

Der Ultraschall kann Veränderungen der Gebärmutter und der Eierstöcke zeigen. Hier sind vor allem Zysten der Eierstöcke und Auffälligkeiten der Gebärmutterschleimhaut zu nennen. Auch beim Ultraschall der Brust wird nach Veränderungen wie Zysten oder Raumforderungen gesucht. Zusätzlich werden die Lymphbahnen beider Achselhöhlen beurteilt.

Die Mutterschaftsrichtlinien sehen drei Ultraschalluntersuchungen pro Schwangerschaft vor. Ob zusätzliche Untersuchungen sinnvoll oder gar notwendig sind, sollte im Vorfeld besprochen werden.

Die sogenannten B-Streptokokken sind Bakterien, die in der Scheide angesiedelt sein können. Sie können unter der Geburt auf das Kind übertragen werden und Infektionen auslösen, weshalb viele Geburtskliniken unter der Geburt Antibiotika verordnen, sofern unklar ist, ob eine Besiedlung vorliegt oder nicht. Der Nachweis erfolgt mittels eines Abstriches.

Das reguläre Früherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs ist oben erläutert worden. Auf Wunsch kann bei Frauen ab 35 Lebensjahren auch zwischendurch der Abstrich vom Muttermund genommen werden. Bei Frauen unter 35 Lebensjahren, für die eine Testung auf HPV regulär nicht vorgesehen ist, kann diese durchgeführt werden.

Auf Wunsch können über eine Blutabnahme verschiedene Dinge untersucht werden, z.B. Hormonstatus, Vitamin D-Spiegel, Vitamin B12-Spiegel, Blutbild, CMV, Toxoplasmose, Parvovirus.

Manche Krankenkassen bezahlen bestimmte IGeL auch, obwohl sie nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung gehören oder sie bieten diese Leistungen im Rahmen einer privaten Zusatzversicherung an, weshalb wir empfehlen, die Rechnung der Krankenkasse vorzulegen.

Für alle individuelle Gesundheitsleistungen gilt: Die Durchführung ist freiwillig und die Kosten werden stets vorher geklärt. Eine Auflistung der am häufigsten nachgefragten Leistungen und ihrer Kosten erhalten Sie bei unseren Sprechstundenhilfen. Bei Fragen oder Wünschen sprechen Sie uns gerne an!